Publikation mit
freundlicher Genehmigung
der Lokalredaktion Radeberg

Sächsische Zeitung
Montag, 10. April 2006


Bildergalerie
Sie machten alle begeistert mit: Auch die Jüngsten aus dem Ullersdorfer Kinderhaus waren als Schauspieler dabei.Foto: Iris Schmidt 


Im Gasthof tobt ein wahres Blitzlichtgewitter
Von Iris Schmidt

Theaterprojekt. Die Akteure des Stückes „Der Wolkenstein“ von Reinhard Lakomy wurden von rund 250 Zuschauern gefeiert wie Stars.

Ullersdorf. Wenn Robbie Williams auftritt, ist die Bühne in helle Blitze getaucht. Jeder Fotograf will seinen Schnappschuss, die schönste Pose für sich und die Fans. Beinahe wie bei den großen Stars ging es zu, als die Kleinen im Ullersdorfer Gasthof die Bühne betraten. Wenn das kein Erfolg war für Paul, Luisa und Marie. Sie wurden nach der Aufführung des Singspiels „Wolkenstein“ von Reinhard Lakomy gefeiert. Mutti und Vati, Oma und Opa waren schier aus dem Häuschen von dem Theaterprojekt, an dem fast das ganze Kinderhaus „Gaby Schommer“ in Ullersdorf beteiligt war. Alle rund 100 Spieler haben wirklich ihr Bestes gegeben. Karin Kurzmann, die Chefin der Einrichtung des Kinderschutzbundes strahlte hinterher über das ganze Gesicht: „Die vier Wochen Probe haben sich wirklich gelohnt“, sagt sie erleichtert.

Adlerküken unterwegs

Im Gasthof Ullersdorf erzählten die Kindergarten- und Hortkinder die Geschichte von einem kleinen Adler, der sich einen Flügel gebrochen hat und sich nun vor dem Fuchs fürchtet. In dem Zauberwald trifft das Adlerküken Nicodemus von Wolkenstein auf Hasen Nimmernich, das Tropfenmännlein und viele andere Tiere und gefährliche Räuber. Zur Freude der Zuschauer, geht die Geschichte natürlich gut aus. „Das ist ja nicht so einfach auf einer Bühne zu stehen und zu agieren“, sagt eine junge Mutter, die auf ihren kleinen Paul sehr stolz ist. Für das zum Erfolg passende Blitzlichgewitter sorgten meist die Väter. Man sah viele in dunklen Anzügen, die in letzter Minute im Gasthof ankamen und noch schnell den Schlips entfernten. Dann aber wurde der Auslöser ohne Unterlass betätigt. „Die sind alle für das Familienalbum und werden an alle Freunde geschickt“, schwärmt Gregor Neumann, einer der zahlreichen Hobby-Fotografen. Er arbeite in Dresden und hätte leider oft zu wenig Zeit für die Familie. Aber einen solchen Theaternachmittag den lässt er sich natürlich nicht entgehen, sagt er.

Bereits zum siebenten Mal, so Karin Kurzmann, finde eine Aufführung statt. Man legt eben im Kinderhaus „Gaby Schommer“ großen Wert auf eine fundierte musische Erziehung der Kinder. „Wenn das dann auch noch so großen Anklang findet, dann sind wir froh und ein bisschen stolz“, sagt sie.

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